Damen 1 – Landesliga-Auftakt mit Knalleffekt

Samstag, 12:00, auf der Fahrt nach Weiz:

Lissi: Glaubt ihr, dass wir heute Punkte machen?

Lisa: Wir kämpfen um jedes Spiel, vielleicht ist ein halber Punkt drinnen…

Kerstin: Aber geh! Die panieren wir 7:0 – oder im schlimmsten Fall 6:1!

Der schlimmste Fall trat ein.

Mit der Partie auf 1, Hannah gegen Sabine Glatz, begann die Begegnung turbulent. Drei Streitbälle im ersten Game ließen uns bereits daran zweifeln, ob in Weiz nach denselben Regeln gespielt wird wie in Groß St. Florian. Zum Glück traf schon bald Klaus als Verstärkung ein – frei nach dem Motto „In Weiz hab ich eh keine Kundschaft“ unterstützte er Hannah sowohl mental als auch in puncto Durchsetzung. Auch dank seiner taktischen Tipps schaffte es eine leicht angeschlagene Hannah, die Partie beim Spielstand 6:7 3:4 noch zu drehen und den Sieg zu holen.

Auf 2 stand Lissi einer bereits bekannten Gegnerin gegenüber. Doch während Groß St. Florian bei der letzten Begegnung in der U15 noch den Kürzeren zog, konnte man bald feststellen, dass Lissi den Trainingsrückstand auf Nina Klock von damals mehr als nur aufgeholt hatte. Nachdem sie sich den ersten Satz 6:4 erkämpft hatte, kam sie im zweiten erst so richtig in Fahrt. Mit intelligentem Spiel und der für sie typischen Hartnäckigkeit und Nervenstärke fixierte sie mit 6:4 6:1 den zweiten Punkt für die Florianer.

Kathi zeigte, wie man die Prioritäten richtig setzt. Sie reiste direkt aus Linz an und schwänzte für das erste Meisterschaftsspiel sogar die FH. Im ersten Satz musste ihr durch einen Stützverband einsatzfähig gemachter Arm noch warmgespielt werden, doch im zweiten Satz kämpfte sie sich nach 3:6 mit 6:2 souverän zurück. Nach einem Nervenkrimi im dritten Satz musste sie sich leider mit 4:6 geschlagen geben, was sie aber am Abend mit einigen Mischungsrunden mehr als ausglich.

Lisa fand in Marie-Claire Wiesenhofer bereits in der ersten Runde ihre absolute Lieblingsgegnerin. Auch der Rest der Mannschaft hatte mit Serena Williams 2.0 Gesprächsstoff für den restlichen Tag. Während sie mit ihrem doch eher unkonventionellen Spielstil beim Publikum für Unterhaltung sorgte, war „Mary-Claire“ mit einer Technik, die in die Geschichte eingehen wird, aber trotzdem eine mehr als unangenehme Gegnerin mit beachtlichem ITN, die Lisa einiges abverlangte. Obwohl sich Lisa wegen Krankheit nicht in bester körperlicher Verfassung befand, gelang es ihr, sich perfekt auf den Stil ihrer Gegnerin einzustellen und mit einem konsequenten Spiel, in dem sie Sicherheit, Geduld und Nerven bewies, einen 6:1 6:2 Sieg zu holen.

Kerstin hatte bereits im Vorfeld der Meisterschaft für einige Turbulenzen gesorgt. Das Ergebnis der letzten Vorbereitungswochen waren mehrere blaue Flecken, Schürfwunden und eine Knöchelstütze , womit sie den Club der Patienten komplett machte. Doch weder ihre Unfälle im Vorfeld noch die Tatsache, dass sie es mit der Tochter einer Staatsmeisterin und Tennisschulbesitzerin zu tun hatte, konnte Kerstin aus dem Konzept bringen. Sie verlor nie die Oberhand im Spiel und konnte dank perfekter Umsetzung von Klaus‘ Taktiktipps einen weiteren klaren Sieg für Groß St. Florian einfahren: 6:4 6:2.

Nach vier gewonnenen Einzeln waren die Doppelspiele nur noch Kür. Das bereits in der Wintermeisterschaft entdeckte und bisher noch ungeschlagene Team Kathi/Kerstin gewann den ersten Satz 6:4 und bewies Nervenstärke, indem die beiden einen 4:5 Rückstand noch zu 7:5 umdrehen konnten. Das obligatorische Dreamteam Lissi/Hannah gewann den ersten Satz zwar klar, machten es mit einem 5:7 im zweiten Satz aber noch spannend und musste ins Championstiebreak. Beim 3:7 kamen selbst die optimistischsten Zuschauer ins Schwitzen, doch dann startete die Aufholjagd und die beiden konnten mit 10:8 die volle Punkteausbeute für Groß St. Florian fixieren.

Mit diesem Ergebnis wurden wohl selbst die wildesten Spekulationen übertroffen – in Wettbüros hätte man an diesem Wochenende auf jeden Fall einiges gewinnen können. Doch schon am Sonntag wartet mit Schwanberg die nächste Herausforderung.

Die Damenmannschaft freut sich über jede Unterstützung bei diesem spannenden Heimspiel!

Helena und Hannah Altenhofer

Dieser Artikel wurde bisher 3045 mal angesehen