Game, Set, Schelch

„De hom sogoa im Vorjoa in der 4. Klasse gegen Michlgleinz 2 verloren!“ Mit dieser Gegneranalyse durch Mannschaftsführer Patrick Hermann beim Abschlusstraining und der damit verbundenen Einordnung in die Kategorie „Jausengegner“ nahm der Coach den Gegner Schwanberg 2 auf die leichte Schulter.

Dass man ein Spiel am Platz entscheidet und nicht bei einem Blick auf letztjährige Spielergebnisse, bekam Patrick dann auch gleich zu spüren. Manfred Humpel, Hanschis Ex-Tormanntrainer, beherrschte die Partie gegen Patrick mit variantenreichem Spiel, machte weniger Fehler und konnte mit einem 6:2, 7:6 den ersten Matchgewinn für Schwanberg verbuchen.

Im Einserduell standen sich der frischgebackene Anästhesiefacharzt Alex Thummerer (herzliche Gratulation hiermit im Namen des gesamten Vereins!) und Bernhard Fromm gegenüber. Bernhard hatte vor der Begegnung im Archiv gewühlt und konnte mit Tennisstatistiken von Alex brillieren, von denen selbst Alex keine Ahnung mehr hatte. Alex war nämlich als „Schwanberg-Schreck“ berühmt-berüchtigt, denn in den letzten drei Meisterschaftsduellen mit Schwanberg (zwei Mal gegen Paulitsch Edi, einmal gegen Bernhard Fromm) in den Jahren 2009 bis 2011 hatte Alex immer die Nase vorne. Von „Schwanberg-Schreck“ war jedoch bei Alex in diesen drei Sätzen diesmal nicht viel zu merken. Bernhard siegte – ohne wirklich zu überzeugen – mit 6:3, 4:6 und 6:2.  Alex sorgte jedoch im späteren Verlauf des Tages für eine tolle Performance am Grillstand, was ihm wieder einige Pluspunkte brachte.

Somit stand es nach den ersten beiden Duellen bereits 0:2 und ein Färöer-Resultat rückte näher…

Der Druck erhöhte sich somit für Werner Stark und Andi Berdnik für die 3-er und 4-er Duelle. Beide Florianer boten eine starke Leistung und gaben je nur 3 Games ab. Werner spielte sich gegen Peter Kieler in einen Rausch, agierte mit viel Spielwitz und ließ nie Zweifel aufkommen, wer hier der Herr am Platz ist. Andi knüpfte an seine tolle Trainingsform an und ließ Niklas Fromm nicht den Funken einer Chance.

Auf Nr. 5 stand mit Hans Hauptmann ein Spieler am Platz, der im Normalzustand eine sichere Bank für einen Punktegewinn ist. Doch das Ü45-Training inklusive Schlussdienst und Philosopiestunden mit Hannes W.  und Eingeständnis auf What’s App für das Überschreiten des Zapfenstreiches erwiesen sich als suboptimale Vorbereitungen für die Meisterschaft gegen Schwanberg. Hans war völlig von der Rolle und fasste eine 1:6, 0:6-Klatsche gegen Philipp Fromm aus. Es hatte den Anschein, dass Hans nach Beendigung aller Spiele lieber einsam und alleine mit dem Platzwartequipment seinen (Straf)dienst versehen als in einer geselligen Runde sein Match analysieren wollte…

Stephan Geisler – chaotisch wie immer hat er diesmal seine Tennisschule zu Hause vergessen – zeigte, dass Patricks ausgeborgte Schuhe doch für Siege gut sind und zermürbte seinen ca. 2 Meter großen Gegner, der aus seiner Größe kein Kapital schlagen konnte. Mit 6:0 und 6:2 stellte Stephan auf 3:3.

Im 1-er Doppel machten Georg Konrad und Andi Berdnik mit Bernhard und Niklas Fromm kurzen Prozess und siegten im Eilzugstempo mit 6:0 und 6:1.

Werner Stark und Stephan Geisler, prinzipiell ein gut harmonierendes Doppel, bekamen es im 2-er Doppel mit dem wohl stärksten Schwanberger Doppel (Manfred Humpel, Philipp Fromm) zu tun. Die 4:6, 4:6-Niederlage der Florianer wäre mit einer besseren Aufschlag- und Volleyleistung sowie einer besseren Quote bei den Entscheidungsbällen bei Einstand vermeidbar gewesen.

Somit stand es 4:4 vor dem allerletzten Doppel. Und Mannschaftsführer Patrick zauberte für dieses Spiel an seiner Seite niemand geringeren als den Obmannstellvertreter Marc Schelch (nur auf Grund einer Nichtnominierung im Kader des UFC Wettmannstätten als Tennisspieler im Einsatz) aus dem Hut. Und Marc bewies, dass er ein Mann für wichtige Spiele ist. Er riss Patrick mit, gab ihm regelmäßig taktische Anweisungen und spielte viele Zauberbälle. Gäbe es einen „Man of the match“, dieser Titel wäre ohne Diskussion an Marc Schelch verliehen worden. Und zusätzlich noch wichtigster Spieler, bester Tormann und Torschützenkönig! Der Chuck Norris, der Hans Sarpei vom Tennisverein Groß St. Florian. Marc Schelch – das T steht für Coach!

Am Florianer Tennisplatz brachen nun alle Dämme. Schelch verwertete den Matchball durch einen unglaublichen Doppelfehler des Gegners zum 6:1, 6:1. GAME, SET, SCHELCH, Gesamtscore: 5:4 für Groß St. Florian!

Färöer kann warten! Ente (Scott) gut, alles gut! Ein kleiner MOSAIKstein im Kampf gegen den Abstieg!

W.St.

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