Wer zuletzt lacht, lacht am besten

Stark angefangen, stark nachgelassen, so ist es den 1er Damen im letzten Jahr schon oft gegangen. Dass das auf den Saisonauftakt gegen Kirchbach nicht zutrifft, war spätestens klar, nachdem Hannah in Stefanie Patrick Ramsauer ihre Meisterin gefunden hatte und sich klar geschlagen geben musste.
Marie war zwar schwer unter Zeitdruck, ließ es sich aber nicht nehmen, den 1. Satz trotzdem obligatorisch der Gegnerin zu überlassen und ihren Bus nach Klagenfurt gegen eine starke Partie mit dem wichtigen Ausgleichspunkt für Gr.St.Florian zu tauschen – man muss Prioritäten setzen.
Lissi haderte mit sich, mit sich und der Welt, mit sich und ihrem Tennis sowie mit sich und der Gesamtsituation. Und mit sich. Trotzdem rettete sie nach einem knappen zweiten Satz den Sieg verdient ins Trockene und stellte auf 2:1.
Kathi haderte im Großen und Ganzen nur mit sich. Ihre Angriffsschläge kamen nicht so sicher, wie es gegen die Kirchbacherin notwendig gewesen wäre, und die Mischung viel zu spät. Obwohl sie durchwegs dabei war, Traumschläge zeigte und Hannah die Position des einzigen Bummerls wirklich von Herzen gegönnt hätte, musste sie am Ende eine Niederlage einstecken.
Jetzt war es an Kerstin, die Führung vor den Doppeln auf die Florianer Seite zu holen. Doch auch ihre Gegnerin („So gut hab ich noch nie gespielt!“ – Na super…) ließ keine Chance ungenutzt und gewann nach einer extrem engen sowie langen 3-Satz-Partie den Punkt für die Gegner.

„Leitl, des is no net vorbei“, lautete das Mantra vor den Doppeln – aber so wirklich geglaubt hat es niemand. Kaum jemand war gesundheitlich topfit, kaum jemand hatte im Einzel sein bestes Tennis gezeigt und Kerstin hatte eine Marathon-Partie in den Beinen. Also schickten wir mit der Hoffnung, zumindest noch einen Punkt zu holen, unsere Stammformationen auf den Platz.
Hannah und Lissi hatten mit dem 1er Doppel noch vom Winter eine Rechnung offen, starteten Vollgas, zogen davon und gewannen den 1. Satz. Im 2. Satz der altbekannte Hänger und schon fand man sich im Championstiebreak wieder. Aufgrund der wirklich nur ungern zugegebenen Sehschwäche unserer beiden blinden Hendl spielte plötzlich auch die Zeit gegen uns, denn es wurde immer dunkler, doch der Sieg ging am Ende mit 10:8 an Gr.St.Florian.
Auf Platz 2 war es nicht weniger spannend. Kathi und Kerstin lieferten sich mit ihren Gegnern im ersten Satz eine Nervenschlacht – bis Miraculix mit dem Zaubertrank kam. Beim Stand von 4:5 zog Klaus seinen letzten Trumpf, eine Mischung für die beiden, sie entwickelten ungeahnte Kräfte und ab diesem Zeitpunkt gewannen die Gegner nur noch ein (!) Game: Endergebnis 7:6 6:0.
Die Freude bei den vier übrig gebliebenen Spielern und den treuen Fans Klaus und Nina war so lange ungetrübt, bis Klaus auf die Uhr schaute. Halb neun. An dieser Stelle sei erwähnt, dass es sich um den Abend des Champions League Finales handelte und der Heimweg 40 Minuten dauerte. Klaus akzeptierte in stiller Trauer sein Schicksal, spielte geduldig den Chauffeur und legte unterwegs für Kerstin sogar noch einen Zwischenstopp ein, warum weiß man nicht…
So endetet der Tag mit 13 vor Freude strahlenden und einem weinenden Auge, aber wer zählt schon so genau?

Hannah Altenhofer

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